Glaubensfahrt nach Israel

Jugendverbände des Bistums Passau im Heiligen Land

„Down among the bushes of Jerusalem“. Dieser Satz, ein Refrain eines irischen Volksliedes war der Ohrwurm einer Reise einer ganz besonderen Reise ins Heilige Land. Ein Land, in dem man dem historischen Jesus ganz nahe kommt. Wo Menschen unterschiedlichster Ethnien und Religionen beheimatet, viele Traditionen und Kulturen vereint sind und welches eine lange und konfliktreiche Geschichte hat. Eine Reise in dieses Land ist für jeden Gläubigen ein Highlight. Und daher zögerten 41 Jugendverbandler der KjG, KSJ, JGCL und der CAJ nicht lange, sich für die Fahrt, die vom Bayerischen Pilgerbüro organisiert wurde, anzumelden.

Am 23. Februar ging es zunächst mit dem Bus nach München und von dort mit dem Flugzeug nach Tel Aviv, für einige der erste Flug überhaupt. Vor Ort machten die Jugendlichen mit dem arabisch-christlichen Reiseführer Elias Bekanntschaft. Für den Rest der Reise gab dieser Informationen zu Land, Leuten, politischer Lage und stellte den Bezug der besuchten Orte zur Bibel und Jesus her.

Für die ersten drei Tage wohnte die Gruppe in Tiberias in Galiläa und erkundete von dort aus die Gegend um den See Genezareth, der im öffentlichen Leben Jesu eine so große Rolle spielt. Bei angenehmen frühlingshaften Temperaturen besuchten die Teilnehmer*innen dabei den Berg der Seligpreisungen, Magdala und Kafarnaum, die Stadt, wo Jesus wohnte (Mt 4,13). Höhepunkte der Tage am Meer von Galiläa waren sicher eine Bootsfahrt auf dem See und ein Gottesdienst in Tabgha (dem Ort der Bortvermehrung) an einem Freiluftaltar direkt am Seeufer. An allen Orten lasen CAJ-Kaplan Pfarrer Benedikt Oswald und KjG-Geist Michael Winichner jeweils die passenden Stellen aus der Bibel vor und stellten so die Verbindung der Orte mit dem Leben Jesu her.

Ein weiteres Ziel der Reise war Nazareth, die Heimatstadt Jesu. Gleich im Anschluss besuchte die Gruppe eine christlich-arabische Schule in der Kleinstadt Shefar´am. Nach einer Führung durch die Schule und den Ort konnten sich die Jugendlichen bei einem landestypisches Mittagessen intensiv austauschen und kennenlernen. Das gemeinsame Vaterunser auf Deutsch und Arabisch war ein schönes Zeichen wie Glaube alle Nationen verbindet. „Jesus wird nicht nur in den heiligen Orten spürbar, sondern vor allem in uns Christen und Menschen hier im Heiligen Land!“, schloss Father Athanasios, der melkitisch-katholische Pfarrer der Gemeinde vor Ort.

Nach drei Tagen in Galiläa machte sich die Gruppe am Aschermittwoch auf den Weg nach Judäa. Unterwegs besuchten sie dabei die Taufstelle Jesu am Jordan und fuhren im Anschluss weiter nach Bethlehem. Dort feierten sie in einer der Höhlen auf den Hirtenfeldern Gottesdienst und erfuhren wie gut der Beginn der Fastenzeit und Weihnachten zusammenpassen. Wichtig ist, dass Jesus in mir geboren wird und das geschieht durch die Beschäftigung mit ihm. Die Fastenzeit wäre die ideale Gelegenheit, das wieder einzuüben. Passend dazu hatten die Jugendverbandler alle Gottesdienste sowie die täglichen Morgenimpulse selbst vorbereitet und durchgeführt.

Nach dem Gottesdienst bezog die Gruppe ihr Hotel in Bethlehem. Nicht weit entfernt von der Trennmauer zwischen Israel und den Palästinensergebieten. Diese Mauer beindruckte und erschreckte die Teilnehmenden gleichermaßen. Einige Künstler nutzen sie als Leinwand, um ihre politischen Aussagen darzustellen und dem Beton seine Trostlosigkeit zu nehmen: „Make Hummus not Walls“. Hier wird der Konflikt, der Land und Leute bestimmt, deutlich sichtbar.

Zwei Tage verbrachten die Verbandler überwiegend in Jerusalem. Sie feierten dort Gottesdienste in Dominus Flevit am Ölberg und am letzten Tag ihren Abschlussgottesdienst in der Dormitio-Abtei.

Außerdem besuchten sie die Klagemauer, den Tempelberg mit der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom, den Garten Getsemani, das Mariengrab und natürlich den heiligsten Ort der Christenheit: die Grabeskirche mit der Auferstehungskapelle. Aber auch mit unserer deutschen Vergangenheit setzten sich die Jugendlichen auseinander. In der Holocaust-Gedenkstätte erinnerten sie sich an die Schrecken des Nationalsozialismus und machten sich bewusst, wie wichtig es ist, die Erinnerung an diese Zeit niemals enden zu lassen.

Einen Tag verbrachten die Teilnehmenden in der jüdäischen Wüste. Auf dem sogenannten „Schlangenpfad“ stiegen sie zur Festung Masada hinauf besichtigten dort die Ausgrabungen und erfrischten sich nach dem Abstieg im Toten Meer. Der tiefstgelegene Ort der Erde (240 Meter unter dem Meerespiegel) mit seinem Wasser, das einen nicht untergehen lässt, faszinierte die jungen Leute auf besondere Weise.

Nachdem die Gruppe den letzten Tag in Jerusalem hatte ausklingen lassen verbrachten sie noch einen gemütlichen Abend in einem Zeltrestaurant bei landesüblichen Spezialitäten.

Nach einer achttägigen Reise durch das Heilige Land traten die 41 Teilnehmer*innen schließlich die Heimreise an. Diese besondere, emotionale Reise wird vielen eindrucksvoll im Gedächtnis bleiben. Die Gruppe war übrigens eine der letzten Gruppen überhaupt, die das Heilige Land bereisen konnte. Drei Tage nach ihrer Rückkehr schloss Israel seine Grenzen bis auf unbestimmte Zeit. Wann wieder Reisen dorthin möglich sein werden, steht aktuell in den Sternen.