Landeskonferenz mit Prekariustag

Aktionstag und „Gedenktag“ der Christlichen Arbeiter-Jugend (CAJ) am prekärsten Tag des Jahres, dem 29.Februar 2020

Gerechte (Arbeits-)Welt für alle!

Mit einer kreativen Straßenaktion begingen Mitglieder der CAJ (Christliche Arbeiterjugend) aus ganz Deutschland den prekärsten Tag des Jahres 2020 – den 29. Februar im Schaltjahr 2020. Mit Hilfe von Kehrbesen wurden bestehende Missstände auf großen Würfeln geschrieben und symbolisch von der Straße gekehrt. Passend dazu sangen die Jugendlichen gemeinschaftlich das Lied „Hejo – leistet Widerstand gegen alles Prekäre hier im Land“.  „Nur gemeinsam können wir es schaffen“, so CAJ-Landessekretärin Corinna Scheibenzuber, „mit der Aufforderung im gemeinsam gesungenen Lied `Schließt euch fest zusammen` kämpft die CAJ für eine gerechtere (Arbeits-)Welt.“

Für den Geistlichen Leiter der CAJ Deutschlands Christoph Holbein geht es der CAJ darum, „den jungen Menschen in prekären und unsicheren Situationen beizustehen und mit ihnen für Anstand und Würde einzutreten. Denn jeder Jugendliche ist mehr wert als alles Gold und Geld der Erde, sagt ein Grundsatz der CAJ“

 Die CAJ-Landesleiterin Jasmin Klein aus der Diözese Augsburg nennt die Themen und Forderungen der CAJ: „Unsere Jugendlichen haben ihre Lebensrealitäten beschrieben, viele Missstände aufgedeckt und daraus Forderungen formuliert, wie z. B.  den Schutz und Erhalt des arbeitsfreien Sonntags und der gesetzlichen Feiertage, die Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche, ein bedingungsloses Grundeinkommen, keine Abschottung von Geflüchteten, z. B. in abgelegene Gemeinschaftsunterkünfte und endlich bezahlbaren Wohnraum.“

Immer mit dabei: die aus Holz geschnitzte „virtuelle Heiligenfigur“ Prekarius/ Prekaria, die ins Auge sticht. Als Symbol für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen begleitet sie die vielfältigen Aktionen der CAJ. Unterstützt wird die CAJ dabei lautstark von der Trommlergruppe „Münchner Ruhestörung“ und der KAB (Katholische Arbeitnehmerbewegung) München und Freising. Für Hintergrundinformationen wurden Heftchen mit dem Aufdruck „Heiliger“ Prekarius, „Heilige“ Prekaria an die Passanten verteilt, in denen Forderungen und Visionen ausgehend von tatsächlichen Lebensrealitäten der jungen Menschen heute niedergeschrieben wurden. Viele engagierte junge Leute kamen mit Passanten ins Gespräch und auch ein Infostand mit weiteren Materialien stand zur Information der Passanten bereit. Immer wieder skandierten die Jugendlichen den Ruf „Fair statt prekär leben!“

Der virtuelle „Heilige" Prekarius oder auch Prekaria wurde im Jahr 2007 von der CAJ erfunden und in Bayern und schließlich ganz Deutschland etabliert. Schon um das Jahr 2000 wurde in Italien bereits ein gewisser „San Precario“ als virtueller „Heiliger“ bei Aktionen gegen prekäre Arbeit und Lebenssituationen eingesetzt. Den „Gedenktag“ begehen CAJ und KAB alle 4 Jahre als Aktionstag am prekärsten Tag eines jeden Schaltjahres, am 29. Februar und weisen auf Missstände hin, nach dem Motto „Fair statt prekär“.